
Faktencheck PCO/PCOS
Was ist PCO/PCOS?
Ausgesprochen heißt es Polyzystische Ovarien bzw. Polyzystisches Ovarial Syndrom.
Es ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei Frauen.
Symptome:
Es zeigt sich durch Zysten an den Eierstöcken, unregelmäßige/fehlende Menstruation, die Hormone Östrogen und Progesteron sind zu niedrig und das Testosteron zu hoch. Viele Frauen leiden an Haarausfall und Haarwachstum an Gesicht, Brust, Bauch, Rücken; Übergewicht und unreine Haut. Außerdem besteht meist ein unerfüllter Kinderwunsch.
Ursachen:
- Gene: PCO/S tritt häufig und wiederkehrend innerhalb einer Familie auf. Warscheinlich haben eine Reihe von Genen und Androgenen Einfluss darauf, ob eine Frau PCO/S entwickelt.
- Insulinresistenz (Prädiabetes): Die Insulinresistent tritt bei 70% aller PCO/S- Frauen auf. Es bedeutet das die Zellen, das Insulin, nicht richtig aufnehmen bzw. verwenden können. Das Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse produziert. Es hilft, dem Körper, den Zucker aus den Lebensmitteln in Energie umzuwandeln. Der Insulinsiegel steigt, wenn es der Körper nicht richtig einsetzen kann. Zu viel Insulin steigert das Risiko für Übergewicht, Diabetes TypII und Androgene.
- Entzündungswerte: Bei PCO/S- Frauen sind die Entzündunswerte häufig erhöht. Auch das Übergweicht begünstigt höhere Entzündungswerte und wenn diese erhöht sind, erhöhen sich auch die Androgene.
Auswirkungen:
- Stoffwechsel: Ca. 80 % der Frauen sind übergewichtig oder adipös. Das Risiko für Bluthochdruck, zu hohen Blutzuckerspiegel und erhöhte Werte des schlechten LDL- Cholesterins steigen.
- Schlafapnoe: Es bedeutet das dein Atem im Schlaf aussetzt. Das Risiko bei übergewichtigen Frauen mit PCO/S ist 5-10 mal höher, als bei Frauen ohne PCO/S.
-Gebärmutterhalskrebs: Während der Ovulation erneuert sich die Gebärmutterschleimhaut. Durch die fehlende Periode, wächst die Schleimhaut stärker. Dickere Schleimhäutesteigern das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und Endometriumkarzinome. - Depressionen: Das Ungleichgewicht der Hormone, die durch PCO/S ausgelösten Probleme ( Haarwuchs, Übergewicht, unerfüllter Kinderwunsch u.s.w. ) können zu emotionalen Problemen führen. Viele Frauen mit PCO/S leiden an Depressionen und Angststörungen.
Schwangerschaft und PCO/S
Für eine Schwangerschaft ist eine geregelte Ovulation wichtig – je weniger Eizellen freigesetzt werden, desto geringer ist die Chance auf eine Schwangerschaft. 70-80% der Frauen mit PCO/S haben Schwierigkeiten schwanger zu werden.
- Komplikationen in der Schwangerschaft:
⦁ 2x höheres Risiko für Fehlgeburten
⦁ Risiko für Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabethes steigt
⦁ Risiko zur Unfruchtbarkeit steigt
Wie wird PCO/PCOS festgestellt?
Wenn du Probleme hast, dann geh zu deinem Gynäkologen. Er kann es dann über einen Bluttest und Ultraschall feststellen.
Behandlung von PCO/S
Man kann es medikamentös behandeln ( Metformin, Pille ), den Alltag zu einem gesünderen Lebensstil verwandeln ( Ernährung, Bewegung, Gewichtsabnahme ).
- Ernährung und Abnahme: Eine positive Wandlung tritt schon bei einer Abnahme von 5-10% Körpergewicht ein. Automatisch senkt sich der Blutzuckerspiegel und das Cholesterin. Die Low- Carb- Ernährung ist am besten, da man Lebensmittel mit einem niedrigem glykämischen Index wählt.
- regelmäßige Bewegung: Es können schon 3- mal die Woche, 30 Minuten, moderate Bewegung helfen. Mehr ist natürlich immer gut.
- medizinische Behandlung:
⦁ Pille: Wenn man keinen Kinderwunsch hat, ist die Pille eine Option. Das tägliche Östrogen und Progesteronkann helfen, die hormonelle Dysbalancezu begradigen und die Menstruation zu regulieren. Manche Symptome, z.B. unreine Haut, können gemildert werden.
⦁ Wer natürlich kinderwunsch hat, kann mit Metformin nachhelfen. Normalerweise wird es zur Behandlung von Diabethes TypII genommen, es kann aber auch bei PCO/S Wirkung zeigen. Offiziell ist es aber dafür noch nicht zugelassen, daher wird es, wenn keine Insulinresistenz vorliegt, als Off-Label verschrieben, das heißt: du musst es selber zahlen. Kostet aber nicht so viel. Es gibt eine Studie die belegt, das die Kombination von Metformin, gesunde Ernährung und Bewegung den Menstruationszyklus stark regulieren kann.
Vergleich PCO und PCOS
PCO hat man meistens an beiden Eierstöcken, kann aber auch nur an einem Eierstock vorkommen.
PCOS heißt Polyzystisches-Ovarial-Syndrom. Das bedeutet das man ein oder mehrere Symptome, neben PCO, hat; die mit PCO zusammenhängen, z.B. stärkere Akne, Insulinresistenz, übermäßiger Haarwuchs.

